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Autor: Marc Röckelein
Datum: 29.6.2025 

Reichtum, Armut und psychische Gesundheit – Sind reiche Menschen wirklich glücklicher?

 

 

In einer Welt, in der der materielle Wohlstand oft mit Erfolg und Glück gleichgesetzt wird, stellt sich eine grundlegende Frage: Macht Geld wirklich glücklich? Und wie stark beeinflusst der finanzielle Status unsere psychische Gesundheit?

 

 

Psychische Gesundheit in finanziell schwierigen Verhältnissen

 

 

Zahlreiche Studien zeigen, dass Armut ein erheblicher Risikofaktor für psychische Erkrankungen ist. Menschen, die in finanzieller Not leben, sind häufiger von Depressionen, Angststörungen, chronischem Stress oder psychosomatischen Beschwerden betroffen. Der Grund ist vielschichtig:

 

  • Existenzängste, wie die Sorge um die nächste Miete oder ob genug Geld für Lebensmittel da ist, wirken dauerhaft belastend.
  • Soziale Ausgrenzung, geringere gesellschaftliche Teilhabe und ein ständiges Gefühl, „nicht mitzuhalten“, führen oft zu einem verminderten Selbstwertgefühl.
  • Auch die Zugänge zu psychologischer Hilfe oder gesunden Lebensbedingungen sind für Menschen mit niedrigem Einkommen meist schwieriger.

 

 

Armut erzeugt also nicht nur wirtschaftliche Nachteile – sie greift tief in das seelische Wohlbefinden ein.

 

 

Sind reiche Menschen psychisch gesünder – und glücklicher?

 

 

Der Zusammenhang zwischen Reichtum und psychischer Gesundheit ist komplexer. Es gibt Hinweise darauf, dass ein höheres Einkommen mit mehr Lebenszufriedenheit korreliert – allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Eine Studie der US-Psychologen Daniel Kahneman und Angus Deaton zeigte bereits 2010, dass das Glücksempfinden ab einem bestimmten Jahreseinkommen (etwa 75.000 Dollar) nicht mehr wesentlich steigt, obwohl sich das „Gefühl von Erfolg“ weiterhin entwickeln kann.

 

Warum also leiden auch wohlhabende Menschen an psychischen Problemen?

 

  • Leistungsdruck, ständige Erreichbarkeit und hohe Verantwortung (z. B. bei Selbstständigen oder Führungskräften) führen nicht selten zu Burnout, Angststörungen oder Depressionen.
  • Vermögende Menschen sind zudem nicht immun gegen emotionale Probleme, wie Einsamkeit, familiäre Konflikte oder Sinnkrisen – sie werden nur seltener mit finanzieller Not verbunden.
  • Vergleich mit anderen Reichen kann paradoxerweise das Gefühl erzeugen, “nicht genug” zu haben – das sogenannte hedonistische Tretmühlen-Prinzip.

 

 

Kurz: Reichtum kann zwar Stress reduzieren, etwa durch Zugang zu besserer medizinischer Versorgung oder mehr Freizeit. Aber er schützt nicht automatisch vor psychischem Leiden.

 

 

Was macht wirklich glücklich?

 

 

Langfristige Studien legen nahe, dass Beziehungen, Sinnhaftigkeit, Autonomie und psychische Stabilität entscheidender für das subjektive Wohlbefinden sind als der Kontostand. Auch das Gefühl, Einfluss auf das eigene Leben zu haben, spielt eine große Rolle.

 

 

Fazit

 

 

Reichtum allein macht nicht glücklich – aber extreme Armut macht sehr häufig unglücklich und krank. Die Beziehung zwischen Geld und psychischer Gesundheit ist keine einfache Gleichung. Es ist sinnvoll, wirtschaftliche Stabilität als eine von mehreren wichtigen Bedingungen für psychisches Wohlbefinden zu sehen. Geld kann Probleme lindern – aber nicht alle lösen.

Psychotherapie Marc Röckelein

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Marc Roeckelein
Heilpraktiker für Psychotherapie, Verhaltenstrainer,Psychologischer Berater

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